Montag, 4. November 2013

Mein Amerikatagebuch Teil - 2: Schule

Ja, am nächsten Tag kam das böse Erwachen: Schule.
Gejetlegt durfte ich mich also um halb sieben aus dem Bett quälen, frühstücken (das war der bessere Teil), und dann in die Schule gehen. und die Unterschiede sind echt erdrückend!
Erst mal: Die Schule ist um einiges größer, als unsere, folglich hatte sie auch mehr Schüler.
Durch die Eingangstür kommt man direkt in eine große Aufenthaltshalle, die ebenfalls als Essbereich für die Mittagspause dient. Dort daneben, abgeschlossen, außer währen der Mittagszeit, befindet sich die Kafeteria. Man holt sich nur sein Essen und setzt sich dann in der Eingangshalle. Es gibt drei verschiedene Mittagspausen, nacheinander verschoben, denn alle Schüler auf einmal wären viel zu viel! Die erste ist nach der 2. Stunde, dann während der 3. und nach der 3. Stunde. Das Essen war - naja, Kafeteriaessen ist wohl auf der ganzen Welt gleich ;)
Zum Unterricht: In Amerika gibt es drei Trimester, anders als hierzulande, denn wir haben Semester. Zu Beginn eines jeden Trimesters wählt man sich fünf Fächer. Dabei gibt es Angaben, was man wählen muss (z.B. einen Mathekurs, dieser kann dann aber Trigonometrie oder Geometrie oder Algebra sein), einige dieser Fächer muss man dann auch für zwei oder drei Trimester nehmen. Es geht darum "Punkte" und "Stunden" zu sammeln, zweiteres braucht amn für den Abschluss, ersteres für die Collegebewerbung. Demenmtsprechend sucht man sich auch die Fächer heraus. Es gibt auch verschiedene "Standards. Jemand, der bereit letztes Jahr den Algebrakurs hatte und einen Test bestanden hat kann z.B. auch in den Advanced - Kurs. Außerdem gibt es bestimmt Kurse, mit denen man College - Credits sammelt.
Diese Fächer hat man dann jeden Tag, folglich hat man also fünf Stunden jeden Tag. Diese dauern jeweils 72 Minuten.
Ich persönlich empfand den Unterricht recht entspannt, aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich quasi nur der "Besucher" war. Doch es gab keine Abfragen und es wurde viel in Gruppen gearbeitet. Die Atmosphäre war recht lässig und der ein oder andere Lehrer hat sich auch mal in Schülergespräche mit eingemischt ^^
Was dem Unterricht allerdings fehlte machten die Hausaufgaben wirklich in sich! Denn Essays auf den nächsten Tag können auch happig sein. Doch auch hier war viel Recherche oder Vokabellernen dabei.
Was mir außerdem auffiel, war der Schullaptop eines jeden Schülers. Die Dinger waren abgewrackt, wie nie (nicht meine Worte) und gingen ständig kaputt. Ich finde es schon eine gute Sache, jedem Schüler einen Computer für Schularbeit (Referate, usw.) zu geben, doch diesen in der Schule zu benutzen halte ich für riskant - Er sorgt immer für Ablenkung, was mir wirklich öfter aufgefallen ist.
Etwas, das ich an meiner High School wirklich bewundert habe, war der School Spirit. Ja, man hört immer von der amerikanischen Nationalliebe usw, diese ist auch wirklich präsent. Doch ich habe kaum bemerkt, dass irgendwie besonders gemobbt wurde oder große Fehden herrschten. Klar, Zickereien gibt es immer. Aber in Deutschland hätte man als Minderheit sofort verkackt (sag ich, wie's ist), doch hier kam man sich vor, wie in einer riesigen Familie! Dies könnte vielleicht auch an den ständig wechselnden Kursen liegen: Man bleibt nicht zusammen in einer Klasse, sondern läuft von Lehrer zu Lehrer von Kurs, zu Kurs. So lernt man viele Leute kennen, ich weiß allerdings nicht, wie tiefe Freundschaften man mit diesen schließt. Immerhin kennt man viele, aber nur einige besonders gut. Aber das ist ja in Deutschland genauso ;)
An sich kann ich sagen, dass schon ein gewaltiger Unterschied vorhanden ist und ich (ehrlich, ich fass es nicht, dass ich das sage XD) unser deutsches Schulsystem - und das trotz G8 - schätzen gelernt habe. Auch, wenn wir mehr lernen müssen pro Tag, bekommen wir ein breiteres Allgemeinwissen vermittelt (okay, wir vergessen auch viel davon wieder :P), während in Amerika stichprobenartiger und spezieller unterrichtet wird, eben nach dem Beruf, den man später einmal anstrebt.
Zum Schluss, wirklich zum Schluss, muss ich noch ein paar Grüße an Mary und John schicken, die ich heute (oder eben an diesem Tag) kennengelernt habe - Ich liebe euch (Dich auch, Zoe :P) <3

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